Über den wahren Wert der dokumentarischen Familienfotografie oder auch: Warum jedes Bild ein Beweis dafür ist, dass Elternsein ein Beruf ist – ein ziemlich krasser sogar.
Szene 1. Der Tag heute. Der war wirklich…puh. Der Wäscheberg ist nicht verschwunden sondern gewachsen. Zum Mittagessen gab es Nudeln mit Soße. Wie gestern. Das Zähneputzen am Abend verlangt noch einmal alle Kraft von dir. Heute hast du sie. Dafür kullern dir jetzt, während du dein Kind in den Schlaf stillst, einfach die Tränen über die Wangen. Die Wärme und der Duft, das sanfte Atmen, jetzt hier bist du zufrieden und weißt, alles ist gut. Aber nochmal Aufstehen, Zeit für dich genießen, wirst du nicht mehr.
Warum uns Mamas Zweifel plagen.
„Gerade bin ich nur Mama.“ – Wie oft hast du dich schon zu folgender Aussage hinreißen lassen? Und dann schleichen sich manchmal solche Gedanken ein: „Ich komme gerade zu gar nichts.“ oder „Was mache ich gerade eigentlich den ganzen Tag? Und warum bin ich ständig so müde?“
Was mir persönlich hilft? Atmen. Und der Blick auf unsere Fotowand.
Was Familienfotos bewegen können
Es gibt Bilder, da könnte ich so vieles dazu sagen und doch gar nichts. Nur schauen. Immer wieder beobachten. Suchen. Finden. Fühlen. Weil hier schon alles erzählt wird. Über das, was Eltern – vorrangig oft noch der mütterliche Part der Familie – leisten, wird so wenig gesprochen. Und auch für Mütter selbst – vor allem in den ersten Monaten – ist es fast unmöglich, in Worte zu fassen, was sie den ganzen Tag über geleistet haben.
Und ja, ich spreche ganz bewusst von Leistung. Denn das ist es, was unserem Verständnis von Care-Arbeit immer noch fehlt: die Anerkennung und Wertschätzung (geschweige denn Honorierung) als Arbeit. Und dann darf ich während einer Familienreportage diese Momente bei euch Zuhause einfangen und sehe jedes Mal, was Eltern alles meistern.
Koordinieren. Bespaßen. Abwenden. Vorlesen. Spielen. Erfinden.
Behüten. (Be)Reinigen. Trösten. Kuscheln. Erklären. Räubern.
Auffangen. Abwenden. Überblicken. Fühlen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass #alltagsgold etwas in uns bewegen kann.
Unser Familienbild. Mutterbild. Frauenbild.